Alle Wege führen nach Rom

Rom (c) Helga Wassong
Rom
Datum:
Do. 3. Nov. 2022
Von:
Stephanie Wolfs

Nach zwei Jahren langer Wartezeit führte auch unser Weg endlich nach Rom. Am 05. Oktober brachen 39 Pilger*innen der Pfarre auf in die ewige Stadt unter dem Motto „FranziskusBEWEGT“.

Unser Bus steuerte uns zunächst vorbei an saftigen grünen Wiesen und schneebedeckten Alpengipfeln durch die Schweiz nach Einsiedeln. In der Klosterkirche der imposanten Benediktiner-Abtei feierten wir abends die Pilgermesse, bevor es am nächsten Morgen weiterging auf einer langen Fahrt durch das Land, wo die Zitronen blühen. Nachdem sich unser Busfahrer sicher und erfolgreich durch das römische Verkehrschaos gekämpft hatte, erreichten wir unsere Pilgerherberge „Casa tra Noi“, wo auf uns schon eine große Portion Nudeln wartete. Im Hotel begrüßten wir den evangelischen Pastor Ulrich Müller und seine Frau herzlich, die zum ersten Mal in Rom waren und sich unserer Gruppe anschlossen, um auch einmal das „katholische Pilgern“ kennenzulernen.

Am nächsten Morgen begrüßte uns die von Chorfahrten bekannte Stadtführerin Elisabetta, welche uns zusammen mit ihren Kolleginnen Laura und Viktoria informativ und unterhaltsam durch die Höhepunkte Roms begleiten sollte.

Zunächst wurden wir durch das „katholische Rom“ geführt mit der Besichtigung der Kirchen St. Paul vor den Mauern, der Lateranbasilika und Santa Maria Maggiore. Nachmittags besichtigten wir bei spätsommerlichen Temperaturen das Kolosseum und spazierten über die antiken Wege des Forum Romanum. Nach diesen Anstrengungen hatten wir uns ein mehrgängiges Menü in einem Restaurant nahe des Vatikan redlich verdient.

Am nächsten Morgen führte uns ein kurzer Fußweg direkt auf den Petersplatz, wo letzte Vorbereitungen für die Heiligsprechung von zwei Italienern getroffen wurden. Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung der Scavi, wo vor ca. 1800 Jahren Totenhäuser errichtet wurden. Sie befinden sich in 9 Meter Tiefe direkt unter der Petersbasilika. Nachdem wir die Nekropole verließen, wurden wir in Gruppen durch die Vatikanischen Museen geleitet. Menschen allen Alters und Nationen strömten durch die Säle bis zum Höhepunkt: Die sixtinische Kapelle. Eines von Michelangelos Meisterwerken.

Nach dieser Vielzahl von Eindrücken konnte vor dem Abendessen noch bei Aperol- oder Limoncello Spritz entspannt werden, um auch diese italienische Lebensweise einmal kennenzulernen.   

Der Sonntag begann mit einer Hl. Messe über den Katakomben und deren Besichtigung. Nachmittags führte uns der mitgereiste Bürgermeister zum Gianicolo, einem der schönsten Aussichtspunkte über Rom. Anschließend besichtigten wir die St. Bartholomäus Kirche in Trastevere, um uns dann abends in das dortige Vergnügungsviertel zu stürzen.

Unser letzter Tag in Rom begann frühmorgens mit der Besichtigung des Petersdoms; ein Stadtspaziergang im barocken Rom mit der Piazza Navona, dem Pantheon und dem Trevi-Brunnen schloss sich an, wobei auch ein Bummel durch die vielen Geschäfte für ein Mitbringsel nicht zu kurz kam. Abends bestand nochmals die letzte Möglichkeit, eine beeindruckende Lichtershow auf der Fassade des Petersdoms zu bewundern, bevor es am nächsten Tag „Arrivederci Roma“ hieß.

Alle freuten sich jetzt auf das etwas ruhigere und wunderschön gelegene Assisi in der umbrischen Hügellandschaft. Von Weitem sah man schon die mächtige Basilika San Francesco, durch die uns am nächsten Tag Pilgerleiter Bruder Thomas fachkundig führte. Es machte uns Allen großen Spaß, durch die verwinkelten Gassen in Assisi zu schlendern oder auf einem der vielen Plätze zu sitzen, um die Gedanken der morgendlichen Predigten von Pastor Schweikert und Pfarrer Müller zu Franziskus auf uns wirken zu lassen. Die gemeinsame Messe unter dem Zeichen des Wirkens vom Hl. Franziskus ließ vergessen, dass es eine über 500 Jahre andauernde Spaltung unserer Kirchen gibt. 

Nachmittags wanderten wir dann noch zum Kloster San Damiano, wo die Hl. Klara und ihre Glaubensschwestern gelebt hatten. An diesem von Olivenbäumen umrahmten, malerischen Ort wurde Franziskus zu seinem „Sonnengesang“ inspiriert.

In Assisi ist zu spüren, wie uns Franziskus heute noch „BEWEGT“: Zu einem Überdenken der eigenen Lebensgewohnheiten, zum Teilen und zur Wertschätzung von Natur und Umwelt.

Abends wartete auf uns noch ein Überraschungsbesuch bei einem umbrischen Weingut, wo wir die Köstlichkeiten des Landstrichs probieren durften.  

Dann ging es auf den Rückweg nach Niederkrüchten mit erneuter Übernachtung in Einsiedeln. Als wir dank der herausragenden Fahrkünste von Edgar Flachsenberg wieder sicher in Niederkrüchten eintrafen, waren alle müde- aber voller überwältigender Eindrücke dieser wunderschönen, harmonischen Pilgerreise.

Unser Dank gilt der perfekten Organisation von Bürgermeister Kalle Wassong, seiner Frau Helga und unserem Pastor Schweikert.      

                                                                                                             

Stefanie Wolfs im Oktober 2022