Angedacht

Ostern (c) pixabay
Ostern
Datum:
Di. 7. Apr. 2020
Von:
Alexander Schweikert, Pfr.

Liebe Pfarrangehörige,

Trotz Frühlingssonne tief bedrückende Zeiten! Noch nie, solange die meisten von uns denken können, gab es eine so umfassende Durchkreuzung unseres öffentlichen und privaten Lebens wie jetzt durch das Corona Virus. Und das weltweit und in unmittelbarer Nähe. Nur schrittweise erkennen wir, was das alles für uns bedeutet.
Vielfältige und eingreifende Maßnahmen wurden beschlossen zur Eindämmung der Verbreitung. Was einerseits unserem Schutz dienen will, löst gleichzeitig aber Ängste und Unsicherheiten aus, bis hin – auch das gibt es – zu Unverständnis.
Ja, wir spüren in dieser Situation, dass wir das Leben, trotz allen Fortschritts, nicht einfach und immer im Griff haben. Unser weithin sicher geglaubtes Leben erfahren wir als zutiefst verletzlich und zerbrechlich.
Hinein in diese unwirkliche Zeit fällt die Feier der Kar- und Ostertage, die der eigentliche Höhepunkt des Kirchenjahres sind und die wir nun ohne die gemeinsamen Gottes- dienste begehen müssen.

Vielleicht aber auch deshalb gewinnt ein Wort des Apostel Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Rom für mich eine neue, eine tiefe österliche und mutmachende Bedeutung:

‚Was ergibt sich nun, wenn wir das alles bedenken? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: Der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.
Was also kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?
All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.

Ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder der Höhe oder Tiefe, noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn‘. (Röm 8,31-39)

Ich bin gewiss – welch eine Hoffnung trotz aller Widrigkeiten und Bedrängnisse.

Ich bin gewiss – welch eine Zuversicht trotz aller Unsicherheit und Unüberschaubarkeit.

Ich bin gewiss – welch ein österlicher Glaube, der an das Leben glaubt und vertraut, dass die Liebe stärker ist als der Tod.

Diese Hoffnung, diese Zuversicht und diesen Glauben wünsche ich Ihnen allen und Ihren Familien in diesen Tagen, auch im Namen aller Verantwortlichen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Gremien der Pfarren. Trotz und all dem ein gesegnetes und frohes Osterfest.

 

Ganz zum Schluss auch noch ein Wort an Euch, unsere Kommunionkinder. Lange habt Ihr Euch auf den Tag der Erstkommunion vorbreitet und es ist schade, dass wir dies am Weißen Sonntag nun so nicht feiern können. Ich verspreche Euch, dass wir diesen Tag nachholen werden, sobald das möglich ist. Das werden wir dann auch mit Euren Eltern absprechen und vorbereiten.

Jetzt aber – bleibt gesund in Euren Familien und haltet durch.

Ihr und Euer

Alexander Schweikert, Pfr.