Liebe Gemeinden,
50 Tage nun feiern wir Christen das Osterfest, das Fest der größten Hoffnung für unser Leben über den Tod hinaus. Es ist das Fest, das dem Tod und dem Sterben von Menschen, die wir lieben und an denen wir gehangen haben, oder auch dem eigenen Tod, eine neue Perspektive schenkt. Aber selbst in diesem österlichen Licht fällt es uns nicht leicht, Abschied nehmen zu müssen von Menschen hier auf Erden. Vor allem brauchen wir in solchen Zeiten auch und gerade Menschen, die uns begleiten, die uns ermutigen oder einfach trösten. Gerade dann soll es sich zeigen, dass die Gemeinschaft der Glaubenden, die Gemeinde, ein Ort der österlichen Hoffnung und des Beistandes ist. Gemeinde so zu gestalten und zu leben, das ist auch die Aufgabe vieler, der Priester und Diakone, der pastoralen Mitarbeiter/Innen und der vielen Ehrenamtlichen in ihren Diensten. Aufgrund jedoch der abnehmenden Zahlen hauptamtlicher Männer und Frauen, aber auch aus der Sicht heraus, dass wir alle Gemeinde sind und beauftragt zum Dienst am anderen - auch in der Leitung von Gottesdiensten -, sind diese Aufgaben in den letzten Jahren zunehmend auch von Laien (ehren- und hauptamtlichen) wahrgenommen worden.
Schon seit langer Zeit, gibt es so in unserer Gemeinden Laien, die sehr treu und mit viel innerem Engagement Wortgottesdienste, auch an Sonntagen, leiten. In Zukunft sollen (und müssen...) außer den Priestern und Diakonen aber auch Laien bei Beerdigungen den Gottesdienst in der Kirche oder der Friedhofshalle und die Beerdigungen auf dem Friedhof halten. In unseren Nachbargemeinden in Waldniel und Brüggen ist das bereits geübte Praxis.
Wir möchten es als Gemeinden in jedem Fall ermöglichen können - das ist Auftrag christlicher Gemeinde -, dass wir den Angehörigen helfen, bei einem Trauerfall in der Familie in einer guten und würdigen Weise von Verstorbenen Abschied zu nehmen. Da im Augenblick mit zwei pensionierten Pastören und Pater Damian als priesterlichem Mitarbeiter in der GdG Brüggen-Niederkrüchten nicht immer ein Priester für Begräbnisse zur Verfügung stehen kann, werden Begräbnisdienstleiterinnen und -leiter in diesem Bereich künftig verstärkt mitwirken. Auch im Bistum Aachen gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit der Beauftragung von Laien mit dem Begräbnisdienst. Die Aachener Bischöfe seit Bischof Klaus Hemmerle wünschen ausdrücklich, dass hier auch ehrenamtliche Laien mitarbeiten. Auch bei uns in Oberkrüchten, Niederkrüchten und Elmpt haben sich nun in letzter Zeit ehrenamtliche Laien bereiterklärt, diese Aufgabe (nach einer bereits erfolgten Ausbildung durch Pfr. Schweikert und einer Beauftragung durch den Bischof) wahrzunehmen.
So soll nun zunächst die neue Regelung in unseren Gemeinden aussehen. Es gibt grundsätzlich zwei mögliche Weisen, die Feier in der Kirche zu vollziehen; zum einen nehmen wir von einem Verstorbenen Abschied in einer Eucharistiefeier d.h. der Messe. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Begräbnisfeier als Wortgottesdienst (auch in der Kirche) zu gestalten. Die Feier auf dem Friedhof ist in beiden Fällen die gleiche. Wenn nun in Zukunft an einem Tag ein Priester nicht zur Verfügung stehen kann, wird an diesem Tag der Gottesdienst als Wortgottesdienst in der Kirche oder der Friedhofshalle durch einen Diakon oder eine(n) Begräbnisdienstleiter/In gefeiert. Der Pfarreirat hat dieser Regel und den bei uns beauftragten Personen zugestimmt. Dies sind: Frau Elisabeth Haberkamp, Frau Irmgard Arens-Koch und Frau Susanne Schrammen. Wir danken schon an dieser Stelle ausdrücklich den Damen für ihre Bereitschaft. Der Gottesdienst, in dem die offizielle Beauftragung erfolgen wird, wird noch bekannt gegeben.
Ich weiß, dass diese neue Regel eine alte selbstverständliche Tradition verändert und bin mir auch im Klaren darüber, dass das für manche vielleicht nicht so leicht anzunehmen ist. Dennoch aber möchten wir es ermöglichen, dass die christliche Gemeinde mit ihrem Dienst ihre Verstorbenen begleitet.
Ihr Alexander Schweikert, Pfr. i. R. Bild: Doris Hopf, dorishopf.de In: Pfarrbriefservice.de