40 Tage nach Weihnachten feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn. Was ist der Anlass dieses Festes?
In jeder jüdischen Familie ist es Brauch, dass der Erstgeborene in besonderer Weise Gott, dem Herrn, geweiht wird. So wurde Jesus 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel nach Jerusalem gebracht und seine Eltern brachten das entsprechende Dank- opfer dar. Damit wird auch bezeugt, dass er Gottes Eigentum ist und bleibt. Es wird jetzt öffentlich spürbar, was bisher an ihm verborgen war.
Im Tempel kommt es nämlich zu einer Begegnung mit dem Propheten Simeon, der schon viele Jahre seinen Dienst an diesem heiligen Ort versieht. Simeon wartete, so berichtet die Bibel, mit Geduld, Sehnsucht und gottesfürchtig auf die Ankunft des Messias. In dieser ärmlichen Familie, die da in den Tempel kommt, sieht er das Besondere, den Besonderen und preist Jesus als das Licht der Welt. Nun sieht er die Sehnsucht seines Lebens erfüllt. Mit dem Stichwort des ‚Lichtes‘ ist aber auch noch etwas Anderes verbunden. Seit dem 4. Jhr. werden an diesem Tag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen geweiht, weshalb eben Licht(er)messen gefeiert wurden und daher auch diese andere Bezeichnung des Festes stammt - ‚Maria Lichtmess‘.
Einen Tag nach diesem Fest hat sich dann auch ein weiterer Brauch eingestellt. Der Gedenktag des Hl. Blasius, verbunden mit dem sog. ‚Blasiussegen‘. Mit zwei gekreuzten Kerzen, die der Spender vor das Gesicht und den Hals der zu Segnenden hält, soll der Empfänger in besonderer Weise der Heilszusage Gottes und seiner Fürsorglichkeit versichert sein. Dieser besondere Segen aber für Hals und Gesicht erinnert vielleicht auch noch einmal daran, wie sehr Gesicht und Stimme des Menschen Ausdruck seines Innersten sind und im wahrsten Sinne des Wortes dazu immer neu Gottes Segen brauchen, da sie, Gesicht und Stimme, ‚Fenster‘ seines Lebens in Begegnungen mit anderen Menschen sind.