Das Licht der Welt…… erblicken……

Weihnachten 2023 (c) HEN-Magonza (Flickr)
Weihnachten 2023
Datum:
Di. 19. Dez. 2023
Von:
Heidi Pollmanns
 
Der ehemalige Limburger Bischof Kamp-haus sagte in einer Weihnachtspredigt:
 
„Das Licht der Welt erblicken - Sie, ich, wir alle haben das Licht der Welt erblickt. Hintergründig dieses Wort, es weist uns auf unsere Geburt hin, es deutet an, woher wir kommen: aus der dunklen Bauchhöhle, aus dem Mutterschoß. Der dunkle Schoß ist Urbild unserer Herkunft. Er sitzt uns in den Knochen, wenn wir das Licht der Welt erblicken. „Es werde Licht“ sagt Gott am Anfang der Welt. Sein erstes Wort! Licht ist Leben. Gott ist ein Freund des Lebens. Darum möchte er, dass wir das Licht der Welt erblicken und die Wahrheit ans Licht kommen lassen, aufklären und erhellen, wärmen und heilen.“
Vor 2000 Jahren hat Jesus das Licht der Welt erblickt. Er hat das Licht der Welt erblickt, damit wir ihn als das Licht der Welt erblicken. In großartiger Weise bringt das eingefügte Weihnachtsbild dies zum Ausdruck. „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ (Joh 1,4f). Umgeben ist das strahlende Kind des Bildes von der Dunkelheit. 
Diese Dunkelheit ist mehr als nur die Dunkelheit der Nacht. Es ist auch die Dunkelheit unserer Welt, die wir in diesen Tagen und Wochen so sehr spüren, die sich wiederspiegelt in einer Zerrissenheit durch Hunger, Gewalttat und Krieg, in der Belastung durch Affären und politisches Säbelrasseln und nicht zuletzt in den ganz persönlichen Leiden und Schmerzen, Ent- täuschungen und Verlusterfahrungen der eigenen Lebens- geschichte.
 
Ja, die Dunkelheit haben wir nicht ein für allemal hinter uns, wenn wir das Licht der Welt erblicken. Die hat Gott sich und uns nicht erspart. Aber SEIN Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst (Joh 1,5).
Lassen wir uns von diesem Licht beschenken. Lassen wir es zu, dass dieses Licht in uns einleuchtet. Wo uns sein Licht leuchtet, da können wir selbst strahlen.
Ich bin dankbar für viele Augenblicke im vergangenen Jahr, wo wir - trotz aller Dunkelheiten dieser Welt - gemeinsam es erleben durften, dass helle, schöne, heilsame, tröstende und stärkende Momente und Zeiten das Licht der Welt erblickten in unseren Gemeinden. Hoffen wir, dass auch im kommenden Jahr uns viele solcher Lichter aufgehen werden. So wünsche ich Ihnen und Ihren Familien im Namen unserer Gremien und aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen      ein gesegnetes und lichtvolles Weihnachtsfest!
 
Ihr Alexander Schweikert, Pfr.