Wie ist die Welt so zerstritten, mein Gott,
zerstritten sind Völker und Rassen,
zerstritten Familien und Nachbarn,
zerstritten sind Religionen und Kirchen.
Und auch wir selbst sind zerstritten,
sind uneins in all unserem Denken und Wollen,
bergen in uns sich bekämpfende Wünsche.
Du aber hast uns aufgetragen,
eins zu sein,
nicht die anderen niederzumachen,
nicht mit falschen Zungen zu reden,
nicht mit gespaltenem Herzen dir zu dienen.
Die Einheit hast du gewollt
bei akzeptierter und fruchtbarer Verschiedenheit.
Gib uns ein großmütiges Herz,
dass wir einander so annehmen,
wie du uns angenommen hast,
dass wir Gegensätze in Liebe aushalten können,
die Spannungen und Konflikte ertragen,
dass wir eins werden
mit uns selbst und mit dir, mein Gott.
Text: Irmela Mies-Suermann, Foto: Peter Weidemann/ In: Pfarrbriefservice.de