Gedanken und Bilder zum Hungertuch

Hungertuch (c) KKG Niederkrüchten
Hungertuch
Datum:
Do. 25. März 2021
Von:
Monika Sartingen-Ludwigs

"DU STELLST MEINE FÜßE AUF WEITEN RAUM - DIE KRAFT DES WANDELS"

 

An diesem Hungertuch hat eine Gruppe von sechs Personen/Familien gearbeitet.  Jeder, der bei der Aktion mitmachen wollte, bekam von einem Kunstdruck des diesjährigen Hungertuches von Misereor ein Stückchen- sozusagen ein Puzzleteil - nach Hause geliefert und konnte dieses gestalten: beschriften, bemalen, bekleben, bestempeln etc..  Wichtig war, dass nicht über den Rand hinaus gearbeitet wurde, weil sonst die Puzzleteile nicht wieder hätten zu einem Ganzen zusammengefügt werden können.  Ansonsten durfte jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen – Kunst ist frei.  

Unser Hungertuch erzählt vom Wandel, besonders auch in den Zeiten von Krisen.

 

Es erzählt:

• von Füßen und Wegen

• von dem weiten Raum, den wir erleben oder eben gerade eher ersehnen 

• von persönlichen Gedanken, Farben und Gesichtern, die uns bewegen

• von Missständen, die wir wahrnehmen und ändern wollen 

• von unserer Welt • von Hoffnungen, die wir in uns tragen

• von ….  

 

Unser Hungertuch wird durch die Vielfalt persönlicher Gedanken, die auf die Puzzle- stücke gebracht wurden, zu unserem Hungertuch, das uns in der Fastenzeit begleitet, das unsere Befürchtungen, Hoffnungen und Sehnsüchte beinhaltet. Das Bild ist zu sehen im Foyer von St. Bartholomäus.  

 

Monika Sartingen-Ludwigs, Gemeindereferentin

Erläuterungen der jeweiligen Künstler zum Hungertuch:

 

Unten rechts: Knochen sind das tragende Gerüst unserer Körper. Ohne das Skelett unseres Körpers fände unsere Seele kein Zuhause. Insbesondere die Füße haben eine tragende Funktion - sie tragen unser ganzes Gewicht - unser Dasein - und bringen uns in die Welt. Wenn die Fussknochen verletzt sind, so müssen wir uns neu orientieren - auf die Verletzung reagieren und unser Da-sein und Hinausgehen in die Welt vielleicht anders ermöglichen. Genau so ist es mit dem Glauben: er ist das tragende Gerüst, ja der Anker meines seelischen Ichs - Er verankert mich in dieser Welt. Wenn ich verletzt bin an Seele und Geist, so kann er mein Fundament sein. Das haben Menschen seit Jahrtausenden erfahren. Und der Mensch Jesus sichert uns zu, dass es auch nach Verletzungen im Glauben immer einen Weg in die Zukunft - auf Gottes Liebe hin - gibt: denn niemals fällt man tiefer als in Gottes Hand.  (Irmgard Arends-Koch)

 

Oben rechts:  (Marlies Hoffmann) 

 

Mitte unten: Das Gebilde aus Draht und Nägeln steht für das Coronavirus mit der Assoziation einer Dornenkrone, die für den Schmerz und das vielfältige, weltweite Leiden steht, dass alle auf ihre Art aushalten müssen. Der in Herzform gestaltete Mund-Nasen-Schutz als Zeichen des Schutzes aus Liebe zu unseren Mitmenschen und Liebsten! Die beiden Textausschnitte sind einem Buch der Redekunst aus dem Jahr 1923 entnommen. Inhaltlich stehen sie für die Sehnsucht nach Nähe, Austausch und Kontakten. Die alte Schrift und das Entstehungsjahr habe ich genutzt, um vor allem auch das Leid der alten Generationen durch Isolation und Krankheit zu betonen. Die Fortführung der goldenen Blumen zeigt, dass wir die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgeben und auch diese Zeiten einzelne Lichtblicke mit sich bringen!  (Astrid Werheit)

 

Mitte oben: Ich falle in den weiten Raum der Musik,  werde getragen - meine Gedanken und Gefühle verstärken sich  hinterlassen Fußnoten. ... alle Menschen werden Brüder ...  Hoffnung - Trost  - Gemeinschaft  (Eva Borghans)

 

Unten links: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, diese Worte und auch das Bild erinnerten mich an den Text „Spuren im Sand“. In diesen Zeiten, in denen uns eine Pandemie schwer verunsichert, in denen die Institution Kirche keine verlässliche Zuflucht darstellt, uns Ängste und Sorgen quälen, verspricht uns Gott, dass er uns in diesen schweren Zeiten trägt und beschützt. Diese Hoffnung wollte ich teilen.  (Meike Lützkendorf)

 

Oben links: Bis in die Zehenspitzen steht auf den Zehen: Wichtige Dinge berühren einen bis in die Zehenspitzen, es geht um alles, es ist wichtig. Engel, Schmetterling und Wal: Zeichen der Hoffnung, der Auferstehung, der Liebe. Sie zeigen uns, was wichtig ist, gleichzeitig sind sie die starken Helfer, wenn es um Veränderungen geht. (Fam. Sartingen)